Die Hansen-Saga 01 - Die ferne Hoffnung - 2018-04 - Historisch by Ellin Carsta

Die Hansen-Saga 01 - Die ferne Hoffnung - 2018-04 - Historisch by Ellin Carsta

Autor:Ellin Carsta [Carsta, Ellin]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Tinte & Feder
veröffentlicht: 2018-02-19T23:00:00+00:00


14. Kapitel

Hamburg, Ende April 1889

»Das kannst du nicht machen!« Elisabeth schritt aufgebracht in Georgs Büro im Kontor auf und ab.

»Ich tue nur das, was dein Mann mir aufgetragen hat«, stellte Georg klar. »Und er ist im Recht. Er sorgt für dein Auskommen. Mehr kannst du nicht von ihm verlangen.«

»Für mein Auskommen?« Sie hielt inne und funkelte ihn wütend an. »Etwas zu essen und zu trinken zu haben, ist wohl kaum als Auskommen zu bezeichnen.«

»Was erwartest du, Elisabeth? Dass er dich auf Rosen bettet nach allem, was du ihm angetan hast?«

»Ich ihm angetan? Du bist ja vollkommen verblendet. Wieso begreift hier denn niemand, was er mir angetan hat? Er hat mich nach Afrika verschleppt und dort gehalten wie ein Tier.«

»Elisabeth, bitte. Ich kenne meinen Bruder gut genug, um dir nicht ein einziges Wort zu glauben.«

»Ach ja? Frag doch Martha, sie wird es dir bestätigen. Alles dort ist schmutzig und eng, und überall gibt es Wilde, die einem nach dem Leben trachten.«

»Soweit ich es verstanden habe, hat Robert sehr zuverlässige einheimische Arbeiter um sich.«

»Es sind Neger, Georg! Den ganzen Tag über laufen sie mit nacktem Oberkörper herum und tragen nur einen leichten Lendenschurz, der bei dem kleinsten Windstoß angehoben wird. Ich bitte dich, Georg, das ist doch kein Leben für eine Frau der Hamburger Gesellschaft!«

»Robert macht das für uns, Elisabeth«, wurde Georg nun deutlich. »Hast du das denn wirklich nicht begriffen? Er ist nicht in Kamerun, weil er unbedingt dort sein will. Er ist dort, um mit der Farm Geld zu verdienen.« Er machte eine kurze Pause, weil er überlegte, ob er ihr das, was er dachte, wirklich sagen sollte. »Weißt du, wie schlecht es finanziell um uns stand, bevor dein Mann diesen mutigen Entschluss gefasst hat?«

Elisabeth war stehen geblieben und setzte sich nun auf einen der beiden Besucherstühle vor Georgs Schreibtisch. »Nein. Woher auch? Ihr habt ja nicht mit uns darüber gesprochen.«

»Weil ihr nur versorgt sein wollt und es Vera und dich doch überhaupt nicht interessiert, woher das Geld kommt«, hielt Georg ihr vor.

»Das ist ungerecht, Georg. Ihr haltet uns von allem fern, gewährt uns keinen Einblick und macht uns dann zum Vorwurf, dass wir nichts wissen.«

Georg schluckte seinen Ärger herunter. Ganz unrecht hatte seine Schwägerin nicht mit dem, was sie sagte, auch wenn er nie den Eindruck gehabt hatte, dass sie oder seine Frau sich für die Geschäfte der Familie interessierten. »Wenn du es genau wissen willst: Wir liefen Gefahr, die Villa verkaufen zu müssen.«

Elisabeth riss schockiert die Augen auf. »Die Villa?«

»Ja, die Villa. Wir konnten unsere Kredite nicht mehr bedienen und haben es allein Robert zu verdanken, dass Bankier Palm uns einen allerletzten Aufschub gewährt hat. Nur durch seine Idee mit der Plantage und den Mehrgewinn, den wir dadurch erzielen, war Palm zu überzeugen.« Georg behielt für sich, dass das ausschlaggebende Moment die Erwähnung von August Frederiksen als möglichem Käufer der Villa gewesen war.

Elisabeth knetete nervös ihre Finger. »Das habe ich nicht gewusst«, gab sie kleinlaut zu.

»Hätte Robert nicht den Mut gefasst, nach Kamerun zu gehen, würdest du heute



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